Reto Brennwald treibt weiterhin sein Unwesen in Sachen Corona. Und lässt erneut Zeitgenossen zu Wort kommen, die Unwahrheiten verbreiten und Zuschauer in die Irre führen. Zuletzt bei “SonntagsZeitung Standpunkte”, wo Historiker Markus Somm und Journalistin Michèle Binswanger die Gelegenheit erhielten, ihr Unwissen fast eine Stunde lang zur Schau zu stellen. Glücklicherweise hat wenigstens Nationalrätin Flavia Wasserfallen mit sehr vernünftigen Aussagen einen gewissen Ausgleich geschaffen.
Ich weiss, es geht um die Kontroverse. Davon lebt der Journalist und Brennwald ist Experte darin, Kontroversen zu schaffen. Doch in einer Krisensituation wie einer globalen Pandemie hat man als Journalist auch eine gewisse Verantwortung. Wenn die eigenen Zuschauerzahlen und Klicks des andern Tod oder zerstörte Existenz sind, sollte man seine Prioritäten nochmal überdenken.
Daher hier nun eine Übersicht einiger zentraler Fakten zu COVID-19, die unterdessen jeder kennen sollte — auch über die hinaus, die in der oben genannten Sendung wertvoll gewesen wären. Nicht nur für Frau Binswanger und Herrn Somm, sondern auch für alle anderen, die mit einem gewissen Grundwissen zu Corona-Diskussionen erscheinen möchten.
Das Virus überträgt sich dort, wo Menschen zusammenkommen
Wie sich das Coronavirus verbreitet, ist keineswegs ein Mysterium. Es braucht den persönlichen Kontakt zwischen Menschen, um vom einen Wirt zum nächsten zu springen. Wir können ihm Einhalt gebieten, indem wir entweder Kontakte reduzieren oder diese so gestalten, dass Ansteckungen weniger wahrscheinlich werden.
Ersteres können wir durch Beschränkungen von Gruppengrössen, Restaurantschliessungen und ähnliche Massnahmen erreichen. Zweiteres lässt sich beispielsweise mit Abstandhalten, Masketragen und Lüften bewerkstelligen. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit scheint ebenfalls hilfreich zu sein.
Wann man welche Massnahmen zu welchem Grad für welche Zeiträume einsetzt, ist durchaus diskussionswürdig. Doch zu behaupten, niemand wisse, welche Massnahmen tatsächlich wirkten, zeugt von bedenklicher Ignoranz.
Übertragung findet auch ohne Symptome statt
Wenn man selbst keine Symptome hat und sich gesund fühlt, heisst das nicht unbedingt, dass man nicht infiziert ist und das Virus nicht weiterverbreiten kann. Man kann sogar dann am ansteckendsten sein für andere, wenn man selbst noch keine Symptome spürt. Bei etwa 20% der Infizierten treten zudem praktisch keine Symptome auf, es könnte ihnen also gar nicht auffallen, dass sie COVID erwischt haben. Während dieser Zeit könnten sie trotzdem andere anstecken.
Abstand reicht nicht
Schon seit dem Frühling wird uns immer wieder gesagt, wie wichtig Abstandhalten sei. Es scheint die Allzwecklösung zu sein für alle Corona-Sorgen. Problematisch sind meiner Ansicht nach aber Empfehlungen, man solle Masken tragen, “falls der Abstand nicht eingehalten werden kann”. Verstehen Sie mich nicht falsch, Masketragen ist in jedem Fall sinnvoll. Solche Aussagen schaffen aber den Eindruck, dass Masken nur dann benötigt werden, wenn man sich näher kommt als die empfohlenen 1.5 Meter.
Das entspricht aber nicht dem Stand der Wissenschaft. Schon seit Monaten wissen wir, dass sich das Coronavirus auch über Aerosole überträgt. Das geschieht insbesondere in Innenräumen, in denen sich Menschen über längere Zeiträume aufhalten. Beim Abendessen in einem Restaurant zum Beispiel, selbst wenn alle Tische 1.5 Meter Abstand haben und auch wenn sogar noch Plexiglas-Trennwände installiert worden sind.
Zu dem Thema existieren unterdessen auch eine Reihe wissenschaftlicher Analysen, die Situationen in Restaurants untersuchten und unter anderem aufgrund von Aufnahmen von Überwachungskameras akribisch nachverfolgt haben, wer von wann bis wann genau wo sass, wie die Luftströme verliefen, und welche Personen wann krank wurden.
Auch jüngere Menschen sind betroffen
Leider hält sich der Irrglaube hartnäckig, dass nur über 80-Jährige krank werden mit Corona. Was stimmt, ist, dass vor allem ältere Menschen sterben; etwa 90% der Toten in der Schweiz waren über 70 Jahre alt. Krank werden aber auch viele Jüngere. 40% der Patienten auf den Schweizer Intensivstationen waren im Frühling gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin unter 60. Einige von ihnen sterben auch. Und viele kämpfen noch monatelang mit Langzeitfolgen.
Wenn unsere Spitäler überlastet sind mit Coronafällen, leidet zudem auch die Gesundheitsversorgung für Patienten mit anderen Beschwerden. Dazu gehören Krebspatientinnen genauso wie verunfallte Skifahrer. Auch unter ihnen sind viele weit unter 80.
Kinder werden selten krank, aber übertragen das Virus auch
Kinder werden seltener krank mit Corona und haben ein geringeres Risiko für schwere Verläufe als Erwachsene — soweit sind sich die Wissenschaftler einig. Zur Frage, wie ansteckend Kinder sind, gehen die Meinungen jedoch auseinander und auch Forschungsprojekte kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Fest steht, dass Kinder weniger häufig getestet werden als Erwachsene, daher könnte auch die Dunkelziffer höher sein.
Eine Reihe neuer wissenschaftlicher Studien lässt vermuten, dass Kinder und Schulen durchaus eine Rolle spielen bei der Verbreitung des Virus. Tests in England zeigten zum Beispiel, dass Alterssegmente von Schulkindern vor Weihnachten höhere Fallzahlen aufwiesen als andere Altersgruppen. Über die Feiertage gingen die Zahlen bei den Schülern dann runter, vermutlich, weil kein Unterricht stattfand.
Einige Kinder werden leider auch ernsthaft krank. Mehrere Wochen nach einer Corona-Infektion (die typischerweise ohne oder nur mit milden Symptomen verlief) treten bei wenigen Kindern Entzündungsreaktionen auf (PIMS — Pädiatrisches multisystemisches inflammatorisches Syndrom). Bei dieser Überreaktion des Immunsystems kann es zu tagelangem hohem Fieber kommen mit Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Dabei kann eine Behandlung auf der Intensivstation nötig werden. Bis Ende letzten Jahres wurden schweizweit 60 Kinder mit PIMS nach einer COVID-Infektion behandelt.
Restaurants tragen signifikant zur Virusverbreitung bei
In den letzten Wochen wurde oft die Zahl von 2.8% der Ansteckungen genannt, die in Restaurants und Bars stattgefunden haben sollen. Einige zitieren diese Zahl, um Restaurantschliessungen für unnötig zu erklären.
Dabei lassen sie ausser Acht, dass bei 30% der Ansteckungen in derselben Umfrage unbekannt ist, wo sie erfolgt sind. Man kann sich vorstellen, dass jemand, der sich in einem vollen Restaurant angesteckt hat, eine Woche später wohl nicht mit Sicherheit sagen kann, wo er sich vermutlich angesteckt hatte.
Aus diversen wissenschaftlichen Studien wissen wir unterdessen, dass ein Grossteil der Ansteckungen in Restaurants, Fitnesscentern, Cafés und anderen Lokalitäten in Innenräumen stattfinden. So zum Beispiel aus einer Analyse der Stanford University, welche basierend auf Mobiltelefon-Daten von 98 Millionen Amerikanern aufzeigte, in welchen öffentlichen Lokalen sich Ansteckungen häuften.
Die Restaurantschliessungen in der Westschweiz im November haben zudem bewiesen, dass Fallzahlen mit dieser Massnahme schnell und deutlich gesenkt werden konnten. Das wäre nicht geschehen, wenn Restaurants bei der Verbreitung des Virus keine entscheidende Rolle gespielt hätten.
Die Erkenntnisse zu Aerosol-Übertragungen (wie beispielsweise aus der koreanischen Studie, die oben genannt ist) zeigen zudem auf, dass Abstandhalten und andere Schutzkonzepte der Gastrobetriebe nicht ausreichen, selbst wenn sie eingehalten werden.
Einfach Risikogruppen zu schützen ist unmöglich
Die Forderung, Risikogruppen zu schützen und alle anderen ihr Leben normal führen zu lassen, kommt immer wieder, von verschiedenen Seiten. Was jeweils fehlt, sind konkrete Vorschläge, wie die Risikogruppen denn geschützt werden könnten.
Das ist nämlich schwieriger, als man vielleicht erst denkt. Die Risikogruppen bestehen schliesslich nicht nur aus alten Menschen. Auch Menschen allen Alters mit Vorerkrankungen gehören dazu. In Deutschland sind das laut Virologin Sandra Ciesek ein Viertel der Bevölkerung, in gewissen Regionen sogar über 40%. Wie sollte man zum Beispiel eine Mutter mit geschwächtem Immunsystem schützen, deren Kinder zur Schule gehen? Oder eine schwangere berufstätige Frau, deren Chef sie jeden Tag im Büro erwartet?
Auch Senioren können wir nicht einfach wegsperren. Ein Altersheim kann nur funktionieren, wenn jeden Tag Personal eintrifft: Köche, Pfleger, Ärzte, Reinigungskräfte. Wer in einem Altersheim arbeitet, hat eine Familie, einen Partner der täglich Arbeitskollegen trifft, Kinder, die zur Schule gehen. Wie sollte man das alles abschotten?
Eine Durchseuchung der vermeintlich Gesunden ist auch nicht ohne Risiko. Sollte es uns bald gelingen, die Risikogruppen zu impfen, werden eine Lockerung der Massnahmen und eine solche Durchseuchung schnell wieder zum Thema werden. Schwere Verläufe, Hospitalisierungen und auch Todesfälle von Jüngeren würden vermutlich zunehmen. Zudem birgt eine unkontrollierte Ausbreitung auch die Gefahr weiterer Mutationen — im dümmsten Fall von solchen, gegen die unsere bestehenden Impfungen machtlos sind.
Lineare Erhöhung von Kapazitäten kommt nicht an gegen exponentielles Wachstum
Wer sich gegen Massnahmen zur Reduktion der Fallzahlen ausspricht und stattdessen für eine Erhöhung der Spitalkapazitäten plädiert, versteht exponentielles Wachstum nicht. Wir können nicht exponentiell mehr Spitalbetten einrichten und das dafür benötigte Personal einstellen und ausbilden.
Wenn sich Fallzahlen alle zwei Wochen verdoppeln, dann kaufen wir uns mit einer Verdoppelung der Anzahl Spitalbetten (die schon äusserst schwierig zu bewerkstelligen wäre) zwei zusätzliche Wochen Puffer. Auf Massnahmen zur Senkung der Fallzahlen könnten wir trotzdem nicht verzichten.
Der Lockdown müsste dann bloss länger dauern, noch mehr Menschen würden sterben oder an Langzeitfolgen leiden — und die Wirtschaft würde ebenfalls länger beeinträchtigt. Es kann zudem nicht unser Ziel sein, Spitalkapazitäten möglichst optimal auszulasten. Eine solche Strategie geht von der Annahme aus, dass wir — wenn Spitalbetten einmal vollständig belegt sind — die Anzahl der täglichen Neuansteckungen mit einer Kombination von Massnahmen gezielt konstant halten können.
Wenn wir das können, weshalb würden wir dann zuwarten und das erst bei hohen Fallzahlen tun? Weshalb halten wir Fallzahlen nicht konstant, wenn sie tief sind? Die wirtschaftlichen Kosten der Massnahmen wären bei tiefen Fallzahlen ebenfalls tiefer. Tausende Schweizerinnen und Schweizer müssten nicht leiden oder gar sterben. Unser Gesundheitssystem stände all denen zur Verfügung, die an anderen Gebrechen leiden. Und unsere Ärztinnen und Ärzte, die Pflegerinnen und Pfleger könnten sich jenen Patienten vollständig widmen, ohne vom Coronastress verheizt zu werden.
Übrigens: Wer exponentielles Wachstum nicht versteht, kann auch behaupten, eine ansteckendere Virusmutation sei nicht gefährlich, solange sie nicht zu schwereren Verläufen führt. Wer dem zustimmt, sollte bitte diesen Artikel lesen.
Zahlreiche Länder wissen sehr genau, wie man Corona unter Kontrolle hält
Es wird immer wieder behauptet, kein Land wisse, wie man mit COVID-19 umgehen soll. “Niemand weiss, wie man diese Fallzahlen runterbringt. Alle Massnahmen sind reines Rätselraten. Niemand weiss, wie Pandemie funktioniert. Es braucht mehr Demut.” — Nein, das ist alles schlichtweg falsch.
Zahlreiche Länder Asiens haben die Pandemie durch rasches und konsequentes Handeln unter Kontrolle gebracht. Neuseeland und Australien ebenfalls. Und sie haben keine “ewigen Lockdowns”. In Neuseeland ist bereits seit Juni 2020 das normale Leben praktisch vollständig wiederhergestellt; COVID-19 gibt es dort schlicht nicht mehr. Was noch bleibt, sind Einreisebeschränkungen, um das Virus nicht erneut zu importieren.
Und nein, das sind nicht alles Diktaturen, die gegen Corona erfolgreich sind. Und wenn Inseln einen geographischen Vorteil hätten, der alles viel einfacher macht, würden wir auch in Grossbritannien viel bessere Resultate erwarten.
Vielleicht sollten wir uns weniger auf Ausreden konzentrieren und mehr darauf achten, was wir von den erfolgreichen Ländern lernen könnten.
Und schliesslich noch eine kleine Lektion in Logik: Wenn ein Land Massnahmen ergreift und Fallzahlen trotzdem nicht zu senken vermag, bedeutet dies nicht gezwungenermassen, dass die Massnahmen wirkungslos waren. Die Frage ist, was ohne Massnahmen geschehen wäre. Die Fallzahlen wären vermutlich noch rasanter angestiegen.
COVID-19 ist keine Grippe
Nein, COVID-19 ist nicht einfach eine Grippe. Das zeigt sich nicht nur an deutlich mehr Toten (die Wahrscheinlichkeit, am Coronavirus zu sterben, ist etwa zehnmal höher als bei einer üblichen Grippe), sondern auch an den Langzeitfolgen, von denen viele selbst nach dem Abklingen der anfänglichen Infektion betroffen sind. Das gibt’s so bei einer Grippe nicht.
Ein Beitrag aus “Schweiz Aktuell” vom 11. Dezember 2020 zeigt das Schicksal einer Familienmutter, die an Corona-Langzeitfolgen leidet. Sie ist nicht alleine. Etwa 2% der positiv Getesteten berichten über Symptome, die länger als 12 Wochen andauern (in der Schweiz wären das bisher etwa 10’000 Menschen). “Long COVID” kann alle Altersgruppen betreffen, auch jüngere Menschen und Kinder ohne Vorerkrankungen.
Über die Dauer und Auswirkung von Langzeitschäden wissen wir leider noch wenig. COVID-19 scheint diverse Organe zu betreffen. Alle möglichen Auswirkungen, ihre Häufigkeit, Risikofaktoren usw. werden wir zunehmend besser verstehen, aber das kann noch Jahre dauern.
Wir haben eine hohe Übersterblichkeit
Die unsägliche Diskussion, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist, kennen wir unterdessen zur Genüge. Diese Frage wird aber völlig irrelevant, wenn man sich schlicht die Zahlen aller Todesfälle anschaut, unabhängig von der Todesursache. Wenn COVID-19 so gefährlich wäre, dann sollten wir doch sehen, dass auch mehr Menschen insgesamt sterben, richtig?
Ja, das tun wir auch. In der Schweiz starben 2020 deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren, selbst im Vergleich mit starken Grippejahren wie 2015.
Das hat auch der Blick erkannt:
Corona-Skeptiker behaupten trotzdem weiterhin, es gäbe gar keine Übersterblichkeit. Einige fügen noch “nachweislich” oder “erwiesenermassen” hinzu, ohne irgendwelche Quellen zu nennen. Oder sie sprechen gar von Untersterblichkeit. Das sind Unwahrheiten.
Die SwissCOVID-App sammelt keine persönlichen Daten
Umfragen haben gezeigt, dass viele die SwissCovid-App weiterhin skeptisch beäugen. Sie machen sich Sorgen zu ihren Daten und installieren die App daher lieber nicht. Gleichzeitig nutzen sie völlig unbesorgt Facebook, Instagram & Co.
Sie sind dabei viel zu sorgfältig mit der COVID-App und viel zu sorglos mit den anderen Diensten. Die SwissCovid-App kennt weder ihren Namen, ihr Geburtsdatum, ihren Aufenthaltsort noch sonst irgendwelche persönlichen Daten (und im Gegensatz zu Facebook & Co. hat sie auch keine Fotos von ihnen und weiss auch nicht, wer all ihre Freunde sind).
Die SwissCovid-App sendet bloss zufällig generierte Zeichenketten über Bluetooth an andere Geräte mit der App im nahen Umfeld. Und die merken sich, welche Zeichenketten sie wann “gehört” haben. Wird eine App-Nutzerin positiv getestet, so erhält sie einen Code, den sie in ihrer App eingeben kann. Die Zeichenketten, die ihr Gerät ausgesendet hat, während sie ansteckend war, werden dann anderen zur Verfügung gestellt. Ihr Gerät sagt sozusagen den anderen Geräten “Falls Ihr diese Zeichenfolgen von mir empfangen habt, dann könnte Euer Besitzer von meiner Besitzerin angesteckt worden sein und sollte sich testen lassen.”. Niemand erfährt, wer die angesteckte Person ist und wo die Ansteckung stattgefunden haben könnte. Die App nutzt keine GPS-Daten.
Es ist ein sehr cleveres System und aus Sicht der Privatsphäre unglaublich sicher — gerade im Vergleich zu anderen Apps, die ohne jegliche Bedenken genutzt werden. Wer sich Sorge macht um Zugang zu seinen Daten, sollte sich mit dieser App zudem viel wohler fühlen als mit einer Liste von Gästen (mit deren Namen, Postadresse, Email, Telefonnummer) auf Papier am Eingang des Restaurants, die jedem zugänglich ist, der da reinlatscht. Wo diese Daten genau landen, ist völlig unklar, auch bei elektronischen Systemen mit QR-Codes, die einige Restaurants angeboten haben.
Kritische Fragen zu Corona-Massnahmen sind natürlich erlaubt, ja sogar erwünscht. Aber eine ernstzunehmende Teilnahme an der Diskussion setzt ein minimales Basiswissen voraus. Wer Anstrengungen zur Eindämmung des Virus in Frage stellt, sollte seine Kritik gut begründen können. Und noch viel wichtiger: konkrete Alternativvorschläge einbringen. Jegliche Massnahmen einfach pauschal abzulehnen, ist kein konstruktiver Beitrag zur Diskussion. Im Gegenteil, das ist gefährlich, da es denen Aufwind gibt, die Massnahmen torpedieren, damit die Bemühungen anderer zunichte machen und Lockdown-Perioden unnötig in die Länge ziehen sowie Menschenleben und Existenzen in Gefahr bringen.
Wenn wir nur alle einmal konsequent für wenige Wochen am selben Strang ziehen würden, könnten wir die Periode von einschneidenden Einschränkungen relativ schnell hinter uns bringen. Stattdessen verpassen wir seit Monaten eine Chance nach der anderen, das Virus endlich unter Kontrolle zu bringen.