Worauf sind wir bereit zu verzichten, um dieser Pandemie ein Ende zu setzen?
Leider scheinen weiterhin viele in der Schweiz den Ernst der Pandemielage nicht erkannt zu haben. Sie vergleichen eine Welt mit Pandemie und Massnahmen mit einer ohne Pandemie. Und lasten dann alle negativen Auswirkungen den Massnahmen an, anstelle sie dem Virus zuzuschreiben.
Anstatt einzusehen, dass in einer Jahrhundertkrise nicht einfach alles weitergehen kann wie gewohnt, sind sie nicht bereit, auf irgendetwas zu verzichten. Sie wollen “de Foifer und s’Weggli”.
Dieser hoffnungslose Versuch, uns jeglichen Verzicht zu ersparen, führt zu zahlreicheren und deutlich länger anhaltenden Entbehrungen als nötig. Wir verzichten aktuell auf Restaurantbesuche, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitaktivitäten, Treffen mit Freunden. Und für viele bedeuten aktuelle Massnahmen auch Verlust von Einkommen oder gar von Existenzgrundlagen.
Haben wir diesen Verzicht aktiv gewählt, weil er anderem Verzicht vorzuziehen ist? Ich befürchte nicht. Wir sind da mehr etwas reingeschlittert. Einige andere Länder haben sich das genauer überlegt.
Australien und Neuseeland beispielsweise verzichten auf internationalen Reiseverkehr und damit auch auf Touristen aus dem Ausland. Ansonsten ist in beiden Ländern ein fast vollständig normales Leben möglich. Es gibt keine Einschränkungen im Alltag. Mit Ausnahme punktueller Lockdowns. So verhängte Neuseeland gestern einen dreitägigen Lockdown für die Stadt Auckland, nachdem dort drei Fälle in einem Haushalt entdeckt worden waren. Auch Schulen bleiben während diesen wenigen Tagen geschlossen und es gelten Reisebeschränkungen. Premierministerin Jacinda Ardern erklärte, aus Erfahrung wisse man, dass man “hart und frühzeitig” reagieren muss, um auf der sicheren Seite zu sein, während Umstände und Quelle der Infektionen untersucht werden.
Würden wir unsere Situation mit der von Neuseeland tauschen wollen? Wäre uns ein dreitägiger voller Lockdown in einer einzelnen Stadt lieber als mehrere Monate mit Teil-Shutdown?
Südkorea verzichtet zu gewissem Grad auf Datenschutz und Privatsphäre, um schnelle und zuverlässige Kontaktverfolgung sicherzustellen. Sie konnten damit Lockdowns vermeiden. Wäre das auch für uns eine mögliche Abwägung? Wenn Sie diese Idee nun sofort verwerfen, weil Datenschutz für Sie hohen Stellenwert hat, dann möchte ich Sie bitten, diese Einstellung zu hinterfragen. Machen wir’s ganz konkret: Würden Sie lieber lebenslang an Atembeschwerden leiden als in einem Restaurant Ihre Telefonnummer anzugeben? Ich hoffe nicht. Es gibt hier also Zugeständnisse, zu denen wir bereit sein sollten, wenn sich dadurch grosses Leid verhindern lässt. Glücklicherweise gibt es gute technische Lösungen, die keinerlei oder wirklich nur minimale Datenschutzbedenken mit sich bringen.
Ganz ohne Verzicht wird es nicht gehen. Aber wir können den Verzicht zu gewissem Grade selbst wählen.
Die Grünen Zonen sind der Weg aus dem Schlamassel
Der Ansatz der Grünen Zonen ist eine Öffnungsstrategie, die Verzicht minimiert und es trotzdem schafft, das Virus zu besiegen. Der Preis dafür ist eine kurze Zeit mit einem harten Lockdown und anschliessend temporäre Reisebeschränkungen. Hat eine Region ihre Fallzahlen auf eine Inzidenz unter 10 (pro 100’000 über 7 Tage) reduziert, so sind erste Lockerungen möglich.
Werden Fälle weiter gesenkt und gibt es schliesslich über 14 Tage keine lokale Übertragung mehr, so wird die Region zur Grünen Zone erklärt. Das normale Leben kann dann fast vollständig zurückkehren, bis auf Einreise aus Roten Zonen, in welchen in den letzten 14 Tagen noch lokale Ansteckungen stattfanden. Über Zeit entstehen mehr und mehr Grüne Zonen, denen unter einander ein uneingeschränkter Austausch erlaubt werden kann.
Mit diesem Modell können lokal Erfolge erzielt und auch verteidigt werden. Eine Region kann das normale Leben vollständig wiederherstellen. Einzig Einreisebeschränkungen verbleiben. Das bedeutet auch, dass man eine Grüne Zone zwar verlassen kann und sich in eine Rote Zone begeben, aber die Rückkehr ist dann mühsamer und verlangt eine strikte Quarantäneperiode und Tests.
Zwischen Roten Zonen sollte Mobilität ebenfalls eingeschränkt werden. Nun werden einige einwenden, Austausch zwischen Gebieten mit ähnlichen Fallhäufigkeiten sollte doch problemlos sein. Doch das stimmt leider nicht. Besucher verhalten sich anders als Ortsansässige und stellen daher im Schnitt ein höheres Übertragungsrisiko dar.
So kommen Reisende typischerweise unterwegs mit vielen Menschen in Kontakt. An ihrer Destination bewegen sie sich üblicherweise ebenfalls mehr als die lokale Bevölkerung, sei es für berufliche Treffen oder touristische Erkundungen. Auch dabei kommen Besucher mit mehr Menschen in Kontakt. Zusätzlich besteht bei Besuchern eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sie sich nicht an lokal geltende Regeln halten und sich auch nicht testen lassen oder medizinische Behandlung in Anspruch nehmen. Dies hängt zusammen mit dem möglicherweise limitierten Verständnis der lokalen Sprache, mangelnder Kenntnis des Gesundheitssystems und Unklarheiten bezüglich Versicherungsdeckung. Wer sich auf einem kurzen Trip befindet, hat zudem meist ein volles Programm, welches durch die Organisation und Durchführung eines Coronavirus-Tests über den Haufen geworfen würde. Das Interesse, sich testen zu lassen, wird daher tief sein. Auch weil ein Besucher nicht betroffen ist von Ansteckungsketten, die er an seiner Destination auslösen könnte.
Wie machen wir einen Kurswechsel in der Schweiz möglich?
Was bräuchten wir, um in der Schweiz mit einem Grüne-Zonen-Modell erfolgreich zu sein?
Als Allererstes würde dies eine Einsicht erfordern, dass es ohne Verzicht nicht gehen wird. Je mehr wir versuchen, auf möglichst wenig zu verzichten, desto länger werden wir auf mehr verzichten müssen.
Das erklärte Ziel des BAG war es (zumindest noch am 26. Januar), tägliche Fälle auf 300 zu senken — “so rasch wie möglich”, wie Patrick Mathys erklärte. Wir sind weit entfernt von diesem Ziel. Die aktuellen Massnahmen werden vermutlich nicht genügen, um die 300 Fälle jemals zu erreichen. Die Fälle der neuen Virusvarianten werden schneller ansteigen, als wir die der alten senken können.
Trotzdem gibt es nun Gerüchte, dass der Bundesrat Lockerungen ins Auge fasst. Die aktuellen Massnahmen sind ungenügend, um unser Ziel zu erreichen, also erwägt der Bundesrat die Aufhebung eines Teils der existierenden Massnahmen? Dies zeigt, dass die 300 Fälle pro Tag nicht ein ernst genommenes Ziel sein können. Es scheint andere Ziele zu geben, die deutlich wichtiger sind.
Aber was sind diese wichtigeren Ziele? Es wäre wünschenswert, dass der Bundesrat diese Ziele kommuniziert. Mit der Gesundheit der Bevölkerung scheinen sie nämlich wenig zu tun zu haben. Es fehlt weiterhin eine Gesamtstrategie.
Zudem befürchte ich, dass auch die Erreichung ihrer tatsächlichen, geheimen Ziele durch Lockerungen zum aktuellen Zeitpunkt weiter in die Ferne rückt. Wir werden bloss zwischenzeitlich etwas mehr Freiheiten geniessen können, die dann bald noch härteren und noch länger andauernden Massnahmen werden weichen müssen. Der Bundesrat (sowie einige Parteien und Wirtschaftsverbände) scheinen weiterhin die Dynamik der Pandemie überhaupt nicht verstanden zu haben. Nach bald einem Jahr ist dies beschämend.
Wer sich ein schnelles Ende von Massnahmen wünscht, sollte sich für mehr Massnahmen starkmachen, nicht für weniger. Stattdessen machen nun diverse skurrile Vorschläge leichter Öffnungen die Runde. Geschäfte wieder öffnen, aber nur für Einzelbesuche nach Terminvereinbarung. Bewirtung in Restaurants wieder zulassen, aber nur an Tischen im Freien. Bezüglich Masken soll es auch leichte Lockerungen geben. Maskenpflicht nur noch zwischen 9 und 17 Uhr? Oder darf man neu doch die Nase rausstrecken?
Derartige Öffnungen werden es noch schwieriger machen, Fallzahlen zu senken. Gleichzeitig bringen sie nur einen kleinen Bruchteil der Umsätze der betroffenen Branchen zurück. Man könnte meinen, wir wollten die andauernde Zirkulation des Virus sicherstellen, während wir gewissen Wirtschaftszweigen möglichst lange möglichst viel Schaden zufügen. Fällt der R-Wert zu tief, müssen wir sofort gegensteuern und öffnen, damit die Fallzahlen wieder steigen können. Es sollte offensichtlich sein, dass dieser Ansatz uns keine baldige Rückkehr zur Normalität ermöglicht.
Welche Gefahr bergen Öffnungen zu diesem Zeitpunkt?
Im Dezember war noch weniger bekannt über die neuen Virusvarianten aus Grossbritannien, Südafrika und Brasilien.
Die wissenschaftliche Taskforce entwickelte Szenarien, wie sich die Fallzahlen entwickeln könnten abhängig vom (für die alte Variante) erreichten R-Wert und der erhöhten Ansteckungsfähigkeit der neuen Varianten.
Diese Szenarien sagten sozusagen “Wenn der R-Wert der alten Variante zwischen 0.8 und 0.9 liegt, erwarten wir eine Entwicklung der täglichen Fallzahlen zwischen diesen beiden Kurven.”
Mit einem R-Wert über 0.9 würden wir auf einer Kurve über der orange-braunen Linie landen. Mit einem R-Wert unter 0.8 auf einer Kurve unter der blauen Linie.
Die Erwartung der Taskforce hat sich bisher sehr gut bestätigt. Beeindruckend gut, wenn man bedenkt, mit wie viel Unsicherheit ihre Annahmen behaftet waren und von wie vielen ineinandergreifenden Faktoren die tatsächliche Entwicklung abhängt.
Das Modell der Taskforce scheint also die tatsächlichen Geschehnisse sehr gut abgeschätzt zu haben: die Eindämmung der alten Variante und den schnellen Anstieg der neuen Varianten.
Was geschieht, wenn wir auch weiterhin diesen Kurven folgen? Ich sehe drei grundsätzliche Optionen:
1) Wir lockern Massnahmen: Fälle würden vermutlich schneller wieder ansteigen. Nach einer kurzen Massnahmen-Pause wären dann bald deutlich härtere Massnahmen nötig, für länger. Nur um wieder zurückzukommen zu dem Punkt, wo wir heute schon sind. Wir erinnern uns, dass wir das Niveau der aktuellen Fallzahlen bereits Anfang Oktober hatten. Es dauerte ganze vier schmerzhafte Monate (mit Tausenden von Toten), um nur wieder gleich weit zu sein wie damals. Und 300 Fälle pro Tag hatten wir Ende August. Es wäre deutlich einfacher und billiger gewesen, diese Zahl zu halten, ohne Shutdowns oder Lockdowns.
2) Wir machen weiter wie gehabt: Das bedeutet endlose Massnahmen, die schrittweise verschärft werden müssen, nur um Fallzahlen konstant zu halten (Stichwort Zermürbungs-Zyklus). Es hört nicht auf. Bis wir in einigen Monaten genügend impfen konnten. Das kann aber leider noch lange dauern. Und es bleibt stets die Gefahr weiterer Varianten, gegen die bestehende Impfungen nicht ankommen.
3) Wir verschärfen Massnahmen: Damit könnten wir Fallzahlen schneller deutlich senken. Und so Massnahmen, die alle betreffen, lockern und sie durch gezieltere Interventionen ersetzen, die nur sehr wenige beeinträchtigen. Das hält Schäden für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft in Grenzen.
Rückblickend hätten wir immer früher und konsequenter handeln sollen
Hätten wir schon Anfang Jahr strengere Massnahmen eingeführt, die den R-Wert auf 0.7 gesenkt hätten, so wäre das Ziel der 300 Fälle pro Tag am 10. Februar erreicht worden. Nach ein bisschen mehr als einem Monat.
Aber das haben wir nicht gemacht. Wir warteten lieber ab und beschränkten uns auf halbherzige Massnahmen in der Hoffnung, uns irgendwie durchschummeln zu können. Wie schon im Mai, über den Sommer, im Oktober und über die Weihnachtszeit. Dies waren vier verpasste Chancen, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen. Einzelne Bundesräte gestehen Monate später auch ein, dass man zu unbesorgt und zu langsam gewesen sei, damals, scheinen aber überhaupt nichts dazuzulernen.
Wir sind gefangen in einer Art “sunk cost fallacy”. Sollten wir uns irgendwann für einen richtigen, strikten Lockdown entscheiden, so müssten wir zugeben, dass wir das besser schon viel früher gemacht hätten. Der einzige Weg, keine Fehler einzuräumen, besteht darin, am aktuellen Weg festzuhalten. Und zu hoffen, dass es damit irgendwie dann doch gehen wird.
In Anbetracht der langsamen Fortschritte beim Impfen und der Gefahr weiterer neuer Varianten könnten wir so noch etliche unangenehme Monate vor uns haben.
Über die Schulen müssen wir auch reden
Leider wird von offizieller Seite weiterhin behauptet, Kinder und Schulen seien nicht beteiligt an der Verbreitung des Virus. Dass Kinder nicht betroffen seien und einander nicht ansteckten, ist aber schlichtweg falsch. Das wissen wir unterdessen sehr gut, basierend nicht nur aus Erfahrungen aus dem Ausland, sondern auch aus der Schweiz selbst.
Die von Eltern zusammengetragene Karte der bekannten Schulcluster sollte eindrücklich genug sein. Wer noch behauptet, Schulen und Kinder spielten keine Rolle, belügt sich entweder selbst oder versucht, andere in die Irre zu führen.
Wo kommen denn noch viele Menschen verschiedenster Haushalte zusammen und verbringen mehrere Stunden gemeinsam in engem Kontakt in Innenräumen? Jede Schule ist eine Grossveranstaltung.
Dass sich die Kinder ab und zu die Hände waschen, ist kein “strenges Schutzkonzept”. Die Infektionszahlen zeigen klar, dass diese Konzepte keinen Schutz bieten. Aber anstatt das einzusehen, erzählen wir uns weiterhin Märchen und wundern uns über die “Rätsel” der vielen Ansteckungen.
Auch die Quarantäneregeln scheinen vielerorts nicht sinnvoll. So können Geschwister von Kindern in Quarantäne weiterhin die Schule besuchen und auch den Eltern scheinen keine Einschränkungen auferlegt zu werden. Zudem scheint man anzunehmen, dass vollständiger Schutz gewährleistet ist und Quarantänen unnötig sind, wenn alle Beteiligten Masken getragen haben. Abhängig von der Art der Masken sind solche Annahmen viel zu optimistisch.
Wir müssen über die Schulen reden. Dazu braucht es Transparenz und Fakten. Zahlen müssen offengelegt werden. Stattdessen scheinen viele Behörden bemüht, Fälle möglichst zu verstecken, um die Illusion der sicheren Schule aufrechtzuerhalten. So gibt es beispielsweise Berichte aus dem Kanton Zürich, dass Kinder möglichst nicht getestet werden, selbst wenn beide Eltern bereits ein positives Testresultat erhalten haben. Und Schulen dürfen Eltern nicht über Quarantänefälle informieren, wenn kein positives Testresultat eines Kindes vorliegt. So kehrt man das Problem unter den Teppich und hält die angesteckten Kinder aus den Statistiken raus.
Es gibt keinen guten Grund, Kinder bei Verdacht nicht zu testen. Dies ist sogar äusserst wichtig, um Infektionsketten durchbrechen zu können.
Wenn einzelne Klassen oder Schuleinheiten auf Fernunterricht wechseln aufgrund von Corona-Ausbrüchen, informiert die Zürcher Bildungsdirektion nicht darüber. Dies angeblich aus Datenschutzgründen, wie aus einer Antwort der Behörde auf eine Anfrage aus der Bevölkerung hervorgeht (eine Leserin hat mir die Dokumente zukommen lassen). Dies ist schwer nachzuvollziehen. Würde eine Gesamtübersicht publiziert zur Anzahl Schulen und Klassen, die von Quarantänen oder Fernunterricht betroffen sind, würden damit keine “Gesundheitsdaten von Personen, die aufgrund der geringen Anzahl von Betroffenen auch ohne Namensnennung einer betroffenen Person zugeordnet werden können” preisgegeben. Dies wäre nicht einmal der Fall, wenn Listen betroffener Schulen zur Verfügung gestellt würden. Es stellt sich die Frage, ob solche Listen überhaupt geführt werden, wenn Entscheidungen doch längst getroffen scheinen.
Es scheint hier nicht um Chancengleichheit benachteiligter Schülerinnen und Schüler zu gehen. Und auch weniger um die Gesundheit der Schüler, Lehrer und Eltern, sondern eher um die uneingeschränkte Arbeitsleistung Letzterer. Eltern sollten weiterhin unbesorgt ihre Kinder der Tagesbetreuung durch die Schule anvertrauen. Dafür muss man sie im Dunkeln lassen bezüglich der Gesundheitsrisiken für die Kinder und die Eltern selbst.
Regierungsrat Ernst Stocker liess die Katze an einer Pressekonferenz Mitte Januar aus dem Sack, als er erklärte “Die Schulschliessungen sind eine der Massnahmen, die das Wirtschaftsleben ausserordentlich stark beeinflussen. Das wurde x-mal gesagt.”. Präsenzunterricht wird also beibehalten aufgrund von Wünschen aus der Wirtschaft.
Die Zürcher Regierung versucht, einen bloss vermuteten bedeutenden Schaden abzuwenden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Deutschland zeigt jedoch, dass dort im April 2020 selbst mit grosszügigen Annahmen Schulschliessungen bloss einen gesamtwirtschaftlichen Arbeitszeitverlust von 1.1% zur Folge hatten. Die Regierung ignoriert derweil bereits existierende reale Schäden. Nicht nur für die Gesundheit der Menschen im Schulumfeld, sondern auch für die geschlossenen Restaurants und Geschäfte, deren Leiden die offenen Schulen noch weiter verlängern. Die Beizer sollten Fernunterricht am lautesten fordern.
Silvia Steiner, Zürcher Bildungsdirektorin und zudem Präsidentin der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren, erklärte gegenüber SRF, Fernunterricht wolle sie “um jeden Preis verhindern”. Was ist dieser Preis? Gehören dazu auch bleibende Gesundheitsschäden für Kinder, Eltern und Lehrpersonen? Steiners Formulierung lässt es vermuten. Das Virus selbst stellt sie im Interview nie als Gefahr dar, Fernunterricht und Quarantänen dagegen schon.
Für weitere Gedanken zum Thema von COVID-19 an Schulen empfehle ich diesen Beitrag aus der Rundschau (und meine Kommentare dazu):